Nach langem Zögern der Behörden können künftig auch in England, Schottland und Wales Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen Corona geimpft werden. Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid kündigte am Mittwochabend an, der Empfehlung der zuständigen Impfkommission zu folgen und Familien mit Kindern in dieser Altersgruppe die Impfung anzubieten. Bislang sind in England nur Kinder ab zwölf Jahren sowie jüngere mit Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem geimpft worden. Damit hinken die Briten vielen anderen Ländern hinterher, wo es längst weitreichendere Impfangebote für Kinder und Jugendliche gibt.
Der Gesundheitsdienst wird sich darauf vorbereiten, dieses nicht dringliche Angebot im Laufe des Aprils auf alle Kinder [in dieser Altersgruppe] auszuweiten, so dass Eltern davon Gebrauch machen können, wenn sie sich besser vor möglichen künftigen Wellen von Covid-19 schützen möchten“, wurde Javid in einer Mitteilung zitiert.
Die anderen britischen Landesteile entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik. Wales und Schottland gaben kurz vor England bekannt, ebenfalls künftig Fünf- bis Elfjährige impfen zu wollen. Auch in Nordirland wird mit einer ähnlichen Entscheidung gerechnet.
Eine hohe Zahl an Infektionen in Schulen hatte die Omikron-Welle, die derzeit in Großbritannien abflacht, deutlich in die Länge gezogen. Unter den weitgehend ungeimpften Kindern war die Infektionsquote deutlich höher als unter Erwachsenen. Der Nachrichtenagentur PA zufolge gibt es rund 5,8 Millionen Fünf- bis Elfjährige im Vereinigten Königreich. (dpa)