Das Warten auf eine neue Bundesregierung hält an – derweil stellt die Oberpfälzer Wirtschaft schon mal Forderungen, was die, die demnächst regieren, tun sollen.
Schneller und effizienter soll in Berlin künftig regiert werden und auch wieder mehr im Sinne der Wirtschaft. Mit das größte Problem für die Oberpfälzer Betriebe ist der Fachkräftemangel. Der könnte die boomende Wirtschaft durchaus zum Straucheln bringen. Hier müsse die Politik unbedingt handeln, sagt Stefan Klumpp. Er ist Vorstandsvorsitzender des Verbands bayerische Wirtschaft in der nördlichen Oberpfalz:
„Es ist üblich, wenn die Kinder im Bett sind, dass noch gearbeitet werden möchte. Ein Mitarbeiter, der aber abends um 10 Uhr noch arbeitet, darf nach dem Arbeitszeitgesetz am Morgen um 8 Uhr nicht wieder anfangen. Das sind Regelungen, die überholungsbedürftig sind und die unter dem Aspekt der Digitalisierung neu betrachtet werden müssen.“
Ein geregelter Zuzug sei deshalb zwingend notwendig, es brauche nicht nur eine Ober- sondern auch eine Untergrenze für Zuwanderung in Deutschland.
Eine weitere Forderung ist ein besserer Breitbandausbau. Der sei mancherorts in der Oberpfalz ein Witz für die Unternehmen. Und auch beim Straßennetz hakt es. Eine zentrale Forderung der Wirtschaft ist es aber auch, die Arbeitsgesetze an die Gegenwart anzupassen. Stefan Klumpp nennt ein Beispiel:
„Wenn Sie sich die demographische Entwicklung Deutschlands ansehen und auch in abgelegenen Regionen der Oberpfalz, dann sehen Sie, dass wir ein demographisches Problem haben. Damit sind viele Dinge verbunden, nämlich unsere weitere Wirtschaftliche Entwicklung, die von Arbeitskräften abhängt. Rentenzahlungen sind abhängig davon, dass jemand Geld verdient, das dann auch wieder ausgeschüttet werden kann an die Rentner.“
Außerdem sollen mehr Frauen in der Metall- und Elektroindustrie eingestellt werden. Deren Anteil liegt bayernweit bei nur knapp 26 Prozent.
Die Oberpfälzer Wirtschaft hat also eine Menge Forderungen an die Politik in Berlin, auch wenn nach wie vor nicht klar ist, wer dort eigentlich künftig regiert.