Zu Gast ist Prof. Dr. med. Max Burger – Direktor der Klinik für Urologie, Ordinarius Lehrstuhl für Urologie der Universität Regensburg, Leiter des Uroonkologischen Zentrums
Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist eine kastaniengroße Drüse, die zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes gehört. Sie liegt zwischen Blase und Harnröhrenschließmuskel. Die Harnröhre tritt durch sie hindurch. Die Prostata ist ein für die Fortpflanzungsfähigkeit des Mannes notwendiges Organ. Sie produziert ein Sekret, das den Spermien als Transport und Aktivierungsmittel dient. Zusammen mit den Hoden und den Samenblasen ist sie an der Bildung der Samenflüssigkeit (Ejakulat) beteiligt. In der Prostata wird das männliche Geschlechtshormon Testosteron in seine aktive Form, das
Dihydrotestosteron (DHT), umgewandelt.
Mit zunehmendem Alter kann die Prostata für folgende Krankheitsbilder verantwortlich sein:
- die gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie=BPH)
- das Prostatakarzinom
Die Ausbildung der BPH wird vom Patienten in der Regel durch zunehmende Beschwerden beim Wasserlassen bemerkt. Neben sogenannten obstruktiven Miktionsbeschwerden (abgeschwächter Harnstrahl, Anwarten, Nachträufeln) kann es zu störenden irritativen Beschwerden kommen (häufiger Harndrang, häufiges nächtliches Wasserlassen).
Im Unterschied dazu verursacht das Prostatakarzinom im Frühstadium im Allgemeinen keine Beschwerden. Daher wird es in dieser Phase seiner Entwicklung meist nur im Rahmen einer urologischen Vorsorgeuntersuchung bzw. Früherkennung diagnostiziert. Bei dieser wird die Prostata über den After abgetastet (digital-rektale Untersuchung) und eine Bestimmung des PSA-Wertes im Blut vorgenommen.