Die Fronten um den Bau von Flutpoldern an der Donau sind verhärtet. Am Montag (18.00 Uhr) will Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in Kelheim mit Kommunalpolitikern und weiteren Interessenvertretern diskutieren. Der Minister hatte vergangene Woche eine vertiefte Studie zur Flutpolder-Problematik vorgestellt, nach der Polder an den fraglichen Standorten der wirksamste Hochwasserschutz sind. Glauber bezeichnete den Bau als alternativlos – sehr zum Ärger vieler Flutpolder-Gegner.
Kritiker verweisen auf den Koalitionsvertrag der Staatsregierung, in dem der Bau von Poldern in Bertoldsheim, Wörthhof und Eltheim 2018 ad acta gelegt worden war. Laut Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist das auf ausdrücklichen Wunsch der Freien Wähler geschehen. Aber auch deren Chef, Hubert Aiwanger, schließt den Polder-Bau nicht mehr aus. Söder und Glauber setzen auf Dialog und auf die Solidarität der oberen Donau-Anrainer mit den Menschen an der unteren Donau.
Denn: Die Flutpolder – Rückhaltebecken, die bei Hochwasser geflutet werden könnten, um Wassermengen aus dem Fluss zu nehmen – sollen an der oberen Donau entstehen, so dass im Ernstfall die flussabwärts liegenden Regionen vor zu viel Wasser geschützt würden. Zu den Kritikern der Polder zählen Landwirte, Kommunalpolitiker und der Bund Naturschutz. Glauber sicherte Landwirten, deren Äcker und Wiesen im Bereich der Polder liegen würden, eine 100-prozentige Entschädigung für Ernteausfälle zu, falls die Polder geflutet werden müssten.