Auch in diesem Jahr wird es wegen der Corona-Pandemie beim Christopher-Street-Day in München keine große Parade geben. Die Organisatoren des CSD haben dafür am Samstag (ab 12.00 Uhr) eine sogenannte dezentrale Demo-Aktion organisiert.
Mehr als 60 Gruppen und Vereine werden sich dann in der Innenstadt präsentieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden ihre Stände zwischen Stachus und Marienplatz aufbauen und zwischen Odeonsplatz und dem Sendlinger Tor. Rund um den CSD findet bereits seit Anfang Juli in München die «Pride Week» mit zahlreichen Aktionen statt. Die erste CSD-Kundgebung gab es 1980 im Münchner Zentrum.
In diesem Jahr protestieren Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender auch vor dem Hintergrund des umstrittenen ungarischen Gesetzes, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt. Wegen des Gesetzes hatte es bereits während der Spiele der Fußball-EM in München Proteste gegeben.
Die UEFA hatte verboten, die Münchner Arena während des Turniers in Regenbogenfarben zu erleuchten. Nun will der FC Bayern sein Stadion anlässlich des CSD am Samstagabend drei Stunden lang entsprechend beleuchten (21.00 bis 24.00 Uhr). Damit soll «wie bereits in den vergangenen Jahren ein weltweit sichtbares Zeichen für Toleranz sowie gegen Homophobie und Diskriminierung jeder Art» gesetzt werden, teilte der Fußball-Rekordmeister mit.
Vor einer Woche hatten nach Polizeiangaben zwei unbekannte Täter in München-Obergiesing ein Banner, das eine Regenbogenfahne zeigte, abgerissen und gegen Homosexuelle gerichtete Äußerungen gerufen. Die Kripo ermittelt nun wegen Volksverhetzung.