Eberhard-Woll-Preis für MZ-Redakteurin

Isolde Stöcker-Gietl erhält den Eberhard-Woll-Preis 2017. Die Journalistin der Mittelbayerischen Zeitung überzeugte mit ihrer herausragenden Recherche-Arbeit über den schillernden Jahn-Investor Philipp Schober. Sie lieferte eine Folge von Artikeln, die mit dem Beitrag “Jahn-Investor baut ohne Geld große Luftschlösser” ihren Anfang nahm. Die Arbeit der Preisträgerin war von einer Jury mit Journalisten aus ganz Ostbayern unter rund 40 Einsendungen aus TV, Rundfunk, Print- und Onlinemedien ausgewählt worden. “Isolde Stöcker-Gietl trotzte einem System von Fake-News, das Schober um sich errichtet hatte”, heißt es in der Begründung der Juroren. “Sie hat auf die wahre Figur den Scheinwerfer gerichtet.” Die Journalistin brachte damit eine Entwicklung in Gang, die letztendlich dazu führte, dass die Schober-Anteile vom ursprünglichen Investor zurückgekauft wurden und mittlerweile in den Händen des SSV Jahn Regensburg sind. Ihre Recherche geschah unter großem Druck von Seiten Schobers und seiner Anwälte. “Sie hat dem Druck widerstanden und damit auch die Pressefreiheit verteidigt.” Damit sei sie auch Vorbild für andere Journalisten, in einer Zeit, in der die Recherche von höchster Bedeutung bleibt. Stöcker-Gietl arbeitet seit 1998 bei der Mittelbayerischen Zeitung. Die 47-Jährige ist als Reporterin für überregionale Themen tätig. Der Woll-Preis ist mit 1500 Euro dotiert und wird von der BMW-Group Werk Regensburg unterstützt. Die Preisverleihung findet am 27. Oktober bei einem Festakt im Regensburger PresseClub statt. Laudatorin ist die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm. Mit dem Eberhard-Woll-Preis würdigt der PresseClub Regensburg seit 1999 in der Regel alle zwei Jahre herausragende Veröffentlichungen auf den Gebieten des Journalismus mit Schwerpunkt auf ostbayerischen Themen. Die Auszeichnung ist nach dem Gründungsmitglied und langjährigen Vorsitzenden Eberhard Woll benannt, der 1998 verstorben ist.

 

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