Dem traditionsreichen Rohrwerk Maxhütte in der Oberpfalz drohte das Aus – jetzt ist eine Lösung gefunden worden. Das britische Unternehmen Mertex wird neuer Eigentümer, wie das Rohwerk mitteilte. Am Montag sei der Vertrag unterzeichnet worden. Der Geschäftsbetrieb werde in vollem Umfang fortgeführt, und sämtliche Arbeitsplätze seien gesichert worden. Die neuen Inhaber brächten ein großes Auftragsvolumen in das Unternehmen ein und planten weitere Investitionen am Standort in Sulzbach-Rosenberg.
Das Rohrwerk Maxhütte hatte im Dezember ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Nach Unternehmensangaben beliefert die Maxhütte Kunden aus den Branchen Auto, Handel, Energie und Industrie. Der Umsatz liegt demnach bei rund 100 Millionen Euro. Rund 460 Menschen sind in dem Unternehmen beschäftigt.
«Wir haben alle gemeinsam bis zur letzten Minute um den Erhalt des Rohrwerks gekämpft und den Kampf am Ende gewonnen», sagte der Generalbevollmächtigte der Sanierung, Jochen Sedlitz. Die ohnehin komplexe Sanierung des Werks sei durch die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der vergangenen Monate zu einer «extremen Herausforderung» geworden. Er dankte der Staatsregierung, die den Prozess unterstützt habe.
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sprach von einem industriepolitischen Erfolg. Nun brauche das Rohrwerk ein langfristiges Konzept. Wettbewerbsfähig zu sein, sei angesichts gestiegener Energiepreise eine große Herausforderung. Aiwanger zeigte sich überzeugt, dass die Stahlproduktion im Freistaat eine Perspektive habe. «Pandemie und Krieg haben gezeigt, wie schnell die Bänder in vielen Betrieben zum Erliegen kommen, wenn die fragilen globalen Lieferketten ausfallen.»