Im August 2017 hat die Stadt Regensburg die unter Wasser liegenden Bauteile der Steinernen Brücke erstmals mit einem Seitenradar untersuchen lassen. Die Ergebnisse dieser hochdetaillierten Vermessung liegen dem Tiefbauamt nun vor und sind durchweg erfreulich: Die Stahl-Spundwände der „Steinernen Brücke“ befinden sich allesamt in einem guten Zustand, die Betonerosion an den Beschlächten ist minimal. „Der Inspektionsbericht von VRT Finland ermöglicht uns einen bisher nie dagewesenen Blick auf den Zustand der Spundwände an den Brückenbeschlächten“, erklärt Gregor Walter, der beim Tiefbauamt für den Brückenbau zuständig ist. Seine Abteilung lässt die unter Wasser liegenden Bauteile der Brücke und die Topographie des Flussbetts in regelmäßigen Abständen von sechs Jahren untersuchen. „Bisher war das aber nur mit einem Echolot möglich, da die starke Strömung unter der Steinernen Brücke und schlechte Sicht in der Donau den Einsatz von Tauchern verbot“, so Walter. Für die aktuelle Untersuchung kam ein Vermessungsschiff zum Einsatz, das mit einem Fächerecholot ausgestattet ist. Dieses hat die senkrechten Strukturen bei einer Frequenz von 700 KHz beziehungsweise die Flusssohle im Bereich der Pfeiler bei einer Frequenz von 400 bis 700 kHz abgetastet. „Wie erwartet, haben wir überall vollständige und intakte Stahl-Spundwände“, fasst Walter die umfangreichen Ergebnisse zusammen: „Die Untersuchung hat zwar eine leichte Betonerosion an den Beschlächten festgestellt, die jedoch nicht weiter problematisch ist. Wir werden diese aber selbstverständlich weiter beobachten.“ Die Brückenbeschlächte sind steinerne Vorbauten, welche die eigentlichen Brückenpfeiler vor dem Unterspülen durch die Flussströmung schützen. Zwischen 1951 und 1963 wurden die früher sehr großen Beschlächte, auf denen in früheren Zeiten auch Getreidemühlen standen, deutlich verkleinert und durch seitliche Spundwände zusätzlich geschützt.
Steinerne Brücke in Regensburg ist auch unter Wasser in gutem Zustand
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