Die Stadt Neumarkt errichtet im Anschluss an die Grundschule Bräugasse einen Kinderhort neu. Dies hat Oberbürgermeister Thomas Thumann bei einem Termin auf der Baustelle vorgestellt. Dabei werden in dem zweiteiligen Gebäude aber nicht nur im Erdgeschoss der Kinderhort untergebracht werden, sondern es entstehen im Obergeschoss drei Klassenräume, ein Mehrzweckraum und ein Musikraum sowie im Dachgeschoss weitere zwei Mittagsbetreuungsräume, ein Textilraum und ein Werktherapieraum für die Schule. Mit 4,7 Millionen Euro „wird das der nächste große Investitionsbrocken aus dem Bereich Schulen und Kinderbetreuung, den die Stadt Neumarkt stemmen wird“, so Neumarkts Oberbürgermeister. Schon vom Herbst 2014 bis Herbst 2016 hatte die Stadt die Grundschule Bräugasse zur Ganztagesschule umgebaut und saniert und dafür 3,1 Millionen Euro eingesetzt. Damals waren in der ehemaligen Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss die Mensa und die Küche eingerichtet und Räume für die Mittagsbetreuung geschaffen worden. Außerdem war im ersten Bauabschnitt von 2014 bis 2015 das Dachgeschoss komplett umgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt worden. Dort sind nun die Bibliothek, ein sogenannter Ruheraum und eine Lernwerkstatt untergebracht. In einem zweiten Bauabschnitt von 2015 bis 2016 waren dann die entsprechenden Klassenräume und Differenzierungsräume für die Ganztagesschule geschaffen worden, zudem wurde der Brandschutz aktualisiert und eine neue Außentreppe als zusätzlicher Fluchtweg geschaffen.
Die jetzt begonnene Errichtung des Kinderhorts und der zugehörigen Räume zur Schule seien nunmehr der dritte Bauabschnitt der Maßnahmen rund um die Grundschule Bräugasse. Möglich wurden die Maßnahmen an der Schule allerdings erst, wie Oberbürgermeister Thumann noch einmal betonte, nachdem die Stadt zuvor umfangreiche andere Maßnahmen ins Werk gesetzt hatte. So war das Jugendbüro ausgesiedelt und das G6 am Festplatz neu eingerichtet worden. Damit gebe es erst den Platz, um nun den Kinderhort und die weiteren Nutzungen unterzubringen und auch den Pausenhof für die Schule zu erweitern. Auch der Ausbau des Dachgeschosses in der Schule sei erst möglich geworden, nachdem die Stadt im Jahr 2012 ein neues Stadtarchiv in der Bräugasse gegenüber der Schule und neben dem renovierten Schreiberhaus geschaffen habe. Dies zeige, dass die Stadt auch hier, wie in vielen anderen Bereichen auch, konzeptorientiert und mit Weitblick voranschreite.
Bei gutem Verlauf werde der Kinderhort im August 2019 fertiggestellt sein, dann dürfte auch der Erweiterung des Pausenhofes für die Bräugassenschule nichts mehr im Wege stehen, denn auch diese ist mit in dieser Maßnahme enthalten. Für Architekt Wolfgang Knychalla stellte sich bei diesem Projekt die Aufgabe, im Anschluss an die Schule ein entsprechendes Konzept zu entwickeln, das städtebaulich und von der Fassade her zur Schulsituation dazu passe. Es sei eine anspruchsvolle Aufgabe, hier ein zweitteiliges Gebäude ins Werk zu setzen und dabei die erforderlichen Anschlüsse an den Schulbau mit zu bewerkstelligen. Hans Braun vom Ingenieurbüro Braun-Haas-Partner berichtete hinsichtlich der Statik, dass Pfahlgründungen vorgenommen worden seien, um das Gebäude im Untergrund entsprechend zu fixieren. Für Schulleiterin Tanja Kölbel stellen die nächsten Monate eine Zeit der Vorfreude dar. Sie blicke mit Spannung auf das Ergebnis, wenn der Kinderhort fertiggestellt und damit die Schulbaumaßnahme ebenfalls zu ihrem Ende gekommen ist. Stadtbaumeister Matthias Seemann meint in dem Zusammenhang, dass das immer wieder anspruchsvoller sei, im Bestand und vor allen Dingen in der Altstadt ein solches Gebäude zu errichten als auf der „grünen Wiese“. Gerade in der Altstadt müsse man viele Lösungen für viele Detailfragen suchen. Auch diese Maßnahme sei ein weiterer Beweis dafür, wie engagiert die Stadt Altstadtsanierung betreibe.