Dass immer weniger Kinder richtig schwimmen können, ist ein bekanntes Problem. Die Corona-Pandemie könnte die Situation aber noch deutlich verschlimmern und eine Generation von Nichtschwimmern hervorbringen.
Davor warnt jetzt die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft, DLRG. Wir haben mit dem Geschäftsführer des Landesverbands in Neumarkt, Volker Härdtl, gesprochen.
„Seit Ende März 2020 sind fast durchgängig die Hallenbäder geschlossen. Wir hatten mal eine kurze Pause, wo die Freibäder im Sommer geöffnet waren. Aber der Schul-Schwimmunterricht findet ganz gewöhnlich in Hallenbädern statt. Und wenn diese geschlossen sind, haben die Sportlehrer keine Wahl und können keinen Schwimmunterricht abhalten.“
Tausende Anfänger Schwimmkurse sind heuer ausgefallen mit verheerenden Konsequenzen.
„Wenn Sie davon ausgehen, dass im 3. und 4. Grundschullehrjahr der Schwimmunterricht im Lehrplan drinsteht und das ausgefallen ist, dann haben wir ungefähr 120.000 Kinder, die keinen Schwimmunterricht hatten!“
Und das nachzuholen ist schwer bis unmöglich, hat uns Volker Härdtl von der DLRG in Neumarkt gesagt.
„Die Wartelisten bei uns, bei den Schwimmorganisationen, bei den Vereinen und Rettungsorganisationen werden immer länger. Wir können nicht, wenn die Bäder öffnen, plötzlich diesen Nachholbedarf von 0 auf 100 aufholen. Wir appellieren deshalb an die Eltern, ihre Kinder zu nehmen und dann in Kleingruppen zum Schwimmen üben in die Bäder zu gehen.“
Und das geht natürlich auch erst, wenn Corona es zulässt und die Bäder in der Region wieder offen haben. Schon jetzt könnten etwa 40 Prozent der Kinder nach der Grundschule nicht sicher schwimmen.