Aktuelle Mitteilung der Nationalparkverwaltung:
Seit Freitag versucht die Nationalparkverwaltung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die aus dem Gehege ausgebrochenen Wölfe nach Möglichkeit lebend einzufangen. Bereits freitagvormittags wurde vergeblich versucht die zu diesem Zeitpunkt noch in Gehegenähe befindlichen Wölfe mithilfe einer Treiberkette vorsichtig wieder ins Gehege zurück zu treiben. Über 30 Mitarbeiter sind seitdem in kleinen Teams sowohl mit Narkosegewehren als auch mit scharfer Munition bewaffnet im Gelände unterwegs. Zusätzliche Narkosegewehre entlieh sich die NPV bei den Zoos in Straubing und Lohberg. Bei den eigens mit Wärmebildkamera und Nachtsichtgeräten ausgerüsteten Tierpflegern, die durchgehend in den letzten beiden Nächten den Hochsitz an der Fanganlage besetzten, ließen sich die Tiere nicht blicken. Seit Samstag steht zudem eine beköderte Kastenfalle in der Nähe des Wolfsgeheges.
Da die 5 verbleibenden Tiere nicht als Rudel unterwegs sind, sondern sich zwischenzeitlich allein oder zu zweit auf einer Fläche von ca. 50 km² bewegen, wird ein Einfangen zunehmend unwahrscheinlicher. Nachdem es im Verlauf des Samstags im Bereich Frauenau zu kritischen Situationen mit Personen und einem Wolf gekommen ist, wurde auch der Abschuss der Tiere, vorrangig in Ortsnähe, als finale Option beschlossen.
Im Verlauf des heutigen Vormittags kam es zu einer erneuten Wolfssichtung zwischen Zwieselerwaldhaus und Ludwigsthal, bei der das Tier, nachdem Fang- und Betäubungsversuche gescheitert waren, getötet wurde.
„Gehegewölfe sind in ihrem Verhalten nicht mit wilden freilebenden Wölfen zu vergleichen, sie zeigen gegenüber den Menschen wenig Scheu und ein anderes Verhalten. Wir können und werden hier zum Schutz der Menschen kein Risiko eingehen“ resümierte Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung.